Zweisamkeit

22.Februar 25

Neulich im Wald -

auf der Suche nach dem pinken Ding. Ich wollte nachsehen, ob es gewachsen oder bereits davongeflogen war.

Aber leider habe ich es nicht gefunden. Entweder wurde es gefressen oder ich habe an den falschen Stellen gesucht.

Aber dafür fand ich etwas, das mein Herz berührt hat. Eine eigentümliche Begegnung. Auf den ersten Blick nichts Besonderes.
Doch dann…

 

„Was wir gestern noch übersehen haben, kann schon heute unser Herz berühren“

(schreibfrau)

 

Ich betrachte ein Schneckenhaus und sehe, wie es zart berührt wird von einem vertrockneten Eichenblatt.
Und dieser Anblick berührt mein Herz. 

Ich starre und sauge diesen Moment in mich hinein. 

Zeitlos.

Dankbarer Blick unter grünen Zweigen. 

Stille. 

Atmen. 

Die Magie liegt in der Vergänglichkeit. 

Bewegungslos. 

Das Leben ist gegangen, ließ aber etwas zurück. 

Ein Erbe. 

Das was die einstige Bewohnerin nicht mitnehmen konnte, zu dem Ort an dem sie nun ist.

 Loslassen. 

Auch das Eichenblatt musste letztendlich loslassen. 

Kein Lebenssaft mehr abbekommen. 

Der Saft, der sich zurückgezogen hat - bis in die Wurzeln. 

Die Eiche kann keine Rücksicht nehmen auf das leise Bedauern. 

Weder von dem der Menschen, noch dem der Blätter. 

Sie muss so handeln, um zu überleben. 

Sie hat eine Aufgabe. 

Das verlassene Haus und das sterbende Eichenblatt trösten einander. 

Traute Zweisamkeit, bevor es zerfällt. 

Und so manch verlassenes Haus fand schon neue Bewohner.

Und neue Blätter werden fallen.

 

Ein ewiger Kreislauf.

(schreibfrau)

 

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